Urlaub in Südtirol = ein Hochgenuss! Doch was steckt dahinter? Warum ist es fast unmöglich, in Südtirol schlecht zu essen und was sagt unser Küchen(chef) Alex dazu? Zwischen dampfenden Töpfen und zischenden Pfannen haben wir ihn zur Plauderei über Lieblingsgerichte und Geschmacksphilosophien gebeten:

Südtirol schmeckt!
Aber warum eigentlich?
Wonach schmeckt Südtirol für dich?
Alex: Das kommt auf die Jahreszeit an! Jetzt im Frühling würde ich sagen: Nach glasklarer Bergluft und Leichtigkeit. Nach Erholung und Freiheit und einer Ruhe, die Lust aufs Leben macht. Und wenn es dann Sommer wird, würde ich sagen: Nach Almwiesenheu, das in der Sonne trocknet.
Warum ist Südtirol kulinarisch so interessant?
Alex: Wir schaffen es, unterschiedliche Kochtraditionen und kulinarische Philosophien spielerisch und selbstverständlich leicht zu vereinen. Hier bei uns darf eine deftige alpine Bauernkost neben luftig-mediterranen Gerichten stehen und niemand stellt in Frage, ob das nun zusammenpasst oder nicht. Wir sind sehr gut darin, scheinbare Gegensätze unter einen Hut – oder besser gesagt: Unter die Kochhaube zu bringen.
Was sind deine Lieblingsgerichte und warum?
Alex: Ich bin ein echter Käseliebhaber und ich mag einfache Gerichte, deshalb würde ich sagen: Spinatspatzlen mit Bergkäsesoße!
Welche Speise gibt es nur in der Region Rodenecker-Lüsner Alm?
Buchweizenknödel mit Gorgonzolasoße! Das ist wieder so ein wundervolles Beispiel für die Fusionsküche Südtirols: Der bodenständige Buchweizen mit seiner erdig-alpinen Anmutung trifft auf die intensive Würze von Gorgonzola, der ja ursprünglich aus der Lombardei stammt. Als in den 1960er Jahren die ersten richtigen Gäste zu uns hoch auf die Alm kamen, brachten sie auch jede Menge Neues mit hoch. Darunter auch den Gorgonzola, der war den Almleuten damals ziemlich suspekt. Heute kennt und mag ihn fast jeder.
Welches Südtiroler Gericht wird überbewertet und welches unterschätzt?
Überbewertet wird definitiv der Kaiserschmarren, dafür bekommt die Gerstensuppe mit Tirtlan viel zu wenig Aufmerksamkeit und auch alles mit Topfen gehört ins Rampenlicht!
Topfen?
Ich glaube, auf Hochdeutsch sagt man „Quark“ dazu. Der ist ja in der Fitness-Szene hoch im Kurs, habe ich mir sagen lassen!
Magst du uns ein Rezept verraten?
Na klar! Bleiben wir doch gleich beim Topfen und machen wir frühlingshafte Kartoffelteigtaschen mit Kräuter-Topfenfüllung!
Kartoffel-Teigtaschen mit Topfen-Lauch-Füllung für 4 Personen
Zutaten für die Füllung: 125 g Topfen, 30 g Zwiebel, l ¼ Stange Lauch, 1 Knoblauchzehe, fein geschnittener Schnittlauch, Salz und Pfeffer aus der Mühle.
Zubereitung: Für die Füllung Zwiebel, Lauch und fein würfeln/schneiden. Kurz in Olivenöl herausbraten und etwas auskühlen lassen. Anschließend mit dem Topfen vermischen und mit Salz, Pfeffer und Schnittlauch abschmecken. Die Füllung inzwischen auf die Seite stellen.
Zutaten für die Kartoffel-Teigtaschen: 400 g mehlige Kartoffeln, 2 Eigelb, 1 EL zerlassene Butter, 120 g Mehl, 1 Msp. Muskatnuss, Pfeffer aus der Mühle, Salz.
Zubereitung: Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in Salzwasser etwa 20-30 Minuten kochen. Die heißen Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken und abkühlen lassen. Anschließend die kalte Kartoffelmasse mit dem Eigelb und der Butter verkneten. Mehl, Salz, Pfeffer und die geriebene Muskatnuss unter die Kartoffelmasse kneten. Den Kartoffelteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche oder Holzbrett mit dem Nudelholz dünn ausrollen, 5 cm große runde Blätter ausstechen und die Füllung mit einem Teelöffel darauf geben. Die runden Teig-Blätter halbmondförmig zu Krapfen zusammenfalten und die Ränder mit den Fingern gut andrücken. Anschließend in kochendes Salzwasser geben und kochen lassen. Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und mit Butter und Parmesan anrichten.